27.12.2017

 

Hallo meine Lieben

 

Weihnachten bei 20 Grad? Wie ihr euch vorstellen könnt, war dies sehr sehr speziell für mich. Ich bin zwar kein grosser Weihnachtsfan aber meine Mutter ist Christin und ich hatte jeweils mit meiner Familie mütterlicherseits die Weihnachten gefeiert. Dieses Jahr war es ein wenig speziell, denn meine Gastfamilie war am 22. Dezember nach Orlando ins Disneyland verreist. Aus diesem Grund musste ich Weihnachten alleine mit dem Hund feiernt. Hehe, macht euch keine Sorgen, denn so schlimm war das nicht.

 

Ich hatte sowieso Probleme zu realisieren, dass Heiligabend war, denn es war den ganzen Tag so warm draussen. Am Nachmittag war ich bei einem Tico eingeladen und konnte dort mit seiner Familie fein essen und eine gute Zeit verbringen.

 

Ja liebe Leute, nun bin ich hier seit über 4 Monaten und habe bereits gute und weniger gute Zeiten verbracht (siehe die älteren Blogs). Persönlich bin ich nach Costa Rica gekommen, um mich selber zu finden, wissen was ich will, um eine neue Sprache zu erlernen und natürlich um eine Freiwilligenarbeit zu leisten. 

 

Ich habe so viele Leute kennengelernt, Sachen erlebt, gesehen etc etc. Logischerweise, ist mittlerweile mein Alltag «normal» geworden, d.h. dass man die Sensationen für Neues ein bisschen verliert, doch das ist absolut verständnisvoll und human. Ich habe das Gefühl, dass ich in diesen 4 Monaten bereits um einiges reifer geworden bin und gewisse Sachen lockerer und ruhiger angehe als früher. In der Schweiz sind wir extrem ungeduldig für gewisse Sachen und tendieren gerne dazu ständig zu motzen und uns zu beklagen, obwohl es überhaupt keinen Anlass dazu hat.

 

Was mich in Costa Rica sehr überrascht hat, war dass die Leute extrem ruhig sind und sich sehr sanft aufregen. Ursprünglich, dachte ich, dass die «Latinos» sehr heissblütig sind. Costa Rica hat mir das Gegenteil bewiesen. Allgemein sollte man aufhören ständig Klischees über gewisse Nationen oder Völker zu haben, ich als Erstes. Der Begriff «Latinos» sollte man sowieso abschaffen, denn Italiener, Franzosen etc. sind ja auch Latinos, theoretisch gesehen.

 

Es gibt 21 «Latino-Länder» von Mexico nach Argentinien und der Unterschied vom Norden nach Süden ist RIESIG, das kann ich euch sagen. Nicht nur die Traditionen, sondern auch die Dialekte und die Art zu sprechen ist sehr sehr unterschiedlich. Was mich ebenfalls sehr überrascht hat, war dass es in Costa Rica praktisch keine Rechts-Parteien gibt. Die Leute sind sehr sozial und für die Allgemeinheit, sprich links-orientiert.

 

Verglichen mit dem europäischen Rutsch nach rechts, ist es hier noch paradiesisch. Trotz Allem, vermisse ich meine Familie sehr und natürlich auch das Essen. Fondue, Raclette, Schokolade, Grossmutters Müesli, Pouletgschnetzelt's, BBQ mit feinem Salat, Yoghurt, Käse, Brot-Kranz aus der Migros, Grossvater's Gerstersuppe, Pferdefleisch etc etc. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie stark ich das vermisse 😊. Mitte Februar gehe ich mit einem Kollegen eine Woche nach Panama und 3 Wochen nach Kolumbien. Anschliessend gehe ich 10 Tage nach Kuba, 4 Wochen nach Kanada und 10 Tage nach New York. Bin sehr gespannt und dankbar, dass ich diese Möglichkeit habe eine halbe Weltreise machen zu dürfen.

 

Ich halte euch auf dem Laufenden. Morgen habe ich wieder Stress, denn ich muss um 6 Uhr den Bus nehmen um ans Meer zu fahren, HAHA! Silvester werde ich dann in der Badhose feiern! Auf jeden Fall, wünsche ich euch im Voraus alles Gute, schöne Festtage und natürlich a guats Neus!!

 

 

See you